Die Jugendwerkstatt:
des Synodalverbandes Südliches Ostfriesland besteht seit 1984
und ist seither in das Niedersächsische Förderprogramm
arbeitsweltbezogener Jugendsozialarbeit eingebunden. Die
Jugendwerkstatt wird durch das Land Niedersachsen und den Europäischen
Sozialfonds aus dem Programm „ Europa fördert Niedersachsen“ finanziert.
Unsere Jugendwerkstatt hat es sich zur Aufgabe gemacht,
jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 Jahren in ihrem Bestreben nach
Unabhängigkeit und einer eigenverantwortlichen positiven
Lebensgestaltung tatkräftig zur Seite zu stehen.
Die wesentlichen Kooperationspartner bei der Umsetzung des
Programms sind die NBank Hannover, das kommunale Jobcenter und das
Jugendamt des Landkreises Leer. Insbesondere mit dem Jobcenter und dem
Kreisjugendamt erarbeiten wir individuell methodisch-didaktische
Planungsschritte zu Wiedereingliederung in Gesellschaft, Schule,
Ausbildung oder Arbeit.
Die enge Anbindung an die sozial- und berufspädagogischen
Fachkräfte ermöglicht eine effektive Verbesserung der Lebensumstände
der uns anvertrauten jungen Menschen und stabilisiert entwickeltes
Selbstvertrauen. Der Abbau eventuell aufgelaufener Sozialstunden, die
Regulierung und Sanierung von Schulden oder die berufliche Bewährung
in Betrieben, alles dies leistet die Institution Jugendwerkstatt. Sie
legt damit die Grundlagen für die Verbesserung der Chancen von den
Jugendlichen, die als benachteiligt gelten und sich selbst als
ausgegrenzt empfinden.
Die Jugendwerkstatt bietet die Qualifizierungsbereiche EDV /
IT und den Garten- und Landschaftsbau / Hoch- und Tiefbau. Neben dem
sozialpädagogischen Angebot stellt sich die Jugendwerkstatt somit auch
als praxisorientierter Lernort dar, in dem berufsbezogene
handwerkliche und theoretische Qualifizierung angeboten werden.
Jugendwerkstätten in Niedersachsen: Das verlässliche Angebot der sozialen und beruflichen Integration!
P
ersönlichkeit entwickeln
R ollen übernehmen
O rganisation lernen
F ähigkeiten entdecken
I dentität
aufbauen
L
ernen ein selbstverantwortetes Leben zu führenEin Projekt für (junge) Sinti und Roma aus der
Stadt und dem Landkreis Leer
Erfolgreiche Projekte mit Sinti und Roma sowohl im
Erwachsenen wie auch im Jugend-bereich sind rar. Neben der Projektarbeit
haben wir viel Recherchearbeit geleistet, um uns in Netzwerke einzubinden.
Hier ist mit dem Start des Vorhabens - als durch die NBank finanziertes
Innovationsprojekt - ohne Übertreibung Pionierarbeit geleistet worden. Das
hat das Projekt einerseits sehr spannend gestaltet, andererseits konnten
wir so gut wie nicht auf externe Erfahrungen zurückgreifen. Eine
glückliche Fügung war es, dass Herr Erchenbrecher und Herr Dr. Gardemin im
Auftrage des Landesamtes Hildesheim eine Studie über die Bildungssituation
von jungen Sinti und Roma an ausgewählten Standorten im Januar 2013
präsentiert haben. Wir waren zu der Präsentation eingeladen und als Impuls
war die Studie sehr hilfreich.
Auch Herr Dr. Hermann Müller von der Universität
Hildesheim, der im Auftrage der NBank mit der Evaluation des
Innovationsprojektes betraut war, hat die Besonderheiten der Zielgruppe
des Projektes betont.
Der sozialintegrative Ansatz, die guten Vorkontakte
zu der Ethnie und die bedingungslose Freiwilligkeit an der Teilnahme boten
überhaupt erst die Möglichkeit zu einem umfassenden Projektprozess. Zwänge
und Sanktionen hätten die Menschen nur in ihrem Gefühl bestärken,
gegängelt und diskriminiert zu werden. Auf Grund unserer gemeinsamen
Geschichte sollte es sich für die Mehrheitsgesellschaft verbieten,
ungerechtfertigten Zwang auszuüben, ohne sich vorher intensiv um
Kooperation zu bemühen. Die Achtung des kulturellen und historischen
Hintergrunds und der Lebensrealität von Roma und Sinti, die im Übrigen
sehr unterschiedliche ethnokulturelle Hintergrunde haben, muss für eine
erfolgreiche Arbeit gewährleistet sein.
Aufgabenstellung / Ziele:
Das Sinti und Roma Büro ist als Anlaufstelle und
Begegnungsstätte eröffnet worden. Wichtig war es, zunächst einen eigenen
Bereich zu entwickeln, der von den Zielgruppenjugendlichen angenommen und
akzeptiert wird. Zur weiteren Infrastruktur zählte ein Fitnesscenter,
welches wir nutzen konnten. An zwei Abenden in der Woche trainierte ein
entsprechend qualifizierter Sinti mit einer Gruppe von Jugendlichen. Das
Sportangebot ist eine sinnvolle Ergänzung des Angebotes und wird
regelmäßig von durchschnittlich 20 junge Sinti und Sintessas wahrgenommen.
Das Ziel der Anlaufstelle und des Sportangebotes bestand zunächst vor
allem darin, aktuelle Informationen über die individuelle und familiäre
Situation, die erlebte Situation in der Schule, in (Qualifizierungs-)
Maßnahmen, im Umgang mit dem jobcenter etc zu sammeln und auszuwerten, um
hier individuelle Förder- oder Hilfspläne zu entwickeln.
Das weitere Ziel war natürlich, Ansatz- und
Interventionspunkte für strukturelle Probleme zu ermitteln. Hier stellte
sich die Situation schwieriger als erwartet dar. Die Zielgruppe war seit
langer Zeit von keiner Förderkulisse erreicht worden und somit bestand
zunächst auch wenig Bereitschaft sich auf das Projekt einzulassen.
Somit mussten wir das Ziel, eine Brücke zwischen der
Mehrheitsgesellschaft und der Minderheit herzustellen, in der
Zielhierarchie nach oben stellen. Die neue Möglichkeit zu haben, welche
sich aus dem Innovationsprojekt ergeben hat, sich zu begegnen und wieder
ins Gespräch zu kommen, sollte diese Brücke bewirken. Der Bau einer Brücke
alleine bewirkt allerdings noch lange keine Begegnung, gleichberechtigte
Begegnung findet erst statt, wenn die Brücke auch von beiden Seiten
benutzt wird.
Vorbereitende Schritte:
Die so extrem unterschiedliche Ausgangslage der
Mitarbeiter machte es nötig – viel mehr als erwartet – dass sehr viel Zeit
benötigt wurde, die geplanten Themenbereiche intensiv und auch kontrovers
zu diskutieren. Es war unausweichlich für den Mitarbeiter aus der
Mehrheitsgesellschaft sich tief in die Materie einzulesen. Die Geschichte
der europäischen Rom Völker, besonders die der deutschen Sinti musste
erkannt und verstanden werden. Zu realisieren, dass der Porajmos (deutsch:
„das Verschlingen“ - bezeichnet den Völkermord an den europäischen Sinti
und Roma) bis heute wirkt, ebenso wie die Zeit der „zweite Verfolgung“
nach dem Nationalsozialismus ist notwendig.
Aktivitäten:
Sportangebot:
Das Sportangebot wurde vom ersten Tag an von den
geplanten zwanzig Personen genutzt. Es verdient besondere Erwähnung, dass
Frauen und Männer im gleichen Kurs trainieren und das Angebot nutzen. Nur
der „Schutz“ der Gruppe macht dieses gemeinsame Training möglich, welches
bundesweit einmalig sein dürfte. Die gemeinsame Freizeitgestaltung bringt
Menschen ins Gespräch und gibt uns die Möglichkeit einer
niedrigschwelligen Kontaktaufnahme. Wir haben mit den Jugendlichen und den
Eltern ein traditionelles Bolina Turnier (ähnlich dem Boccia) im August
organisiert. Es waren insgesamt 39 Teilnehmer auf dem Turnier.
Romanes Kurs:
Das Projekt möchte dafür Sorge tragen, dass die
traditionelle Sprache erhalten bleibt. Die Verbesserung der traditionellen
Sprachkenntnisse bei Kindern und Jugendlichen und die Auseinandersetzung
mit der eigenen kulturellen Identität bewirkten auch eine Verbesserung der
deutschen Sprache und ein besseres Verständnis des kulturellen
Hintergrunds der Mehrheitsgesellschaft. Zudem konnte langsam der Begriff
des `Lernens´ positiv besetzt werden.
Offene Beratung:
Das niedrigschwellige Angebot einer Sozialberatung in
unterschiedlichen Lebenslagen, in der Teamarbeit von Sinti und
Nicht-Sinti, werden immer besser angenommen. Ausschlaggebend hierfür ist
die Mitarbeit von zwei hauptamtlichen Sinti in dem Projekt
Wir haben in dem Projektzusammenhang auch gut mit dem
jobcenter und der Sozialverwaltung kooperiert. Nach anfänglich offen
geäußerter Skepsis wurde die Zusammenarbeit auch hier sukzessive besser
zumal die Rückmeldungen aus den Sozialverwaltungen erkennen ließen, dass
es weniger „Reibung“ gab und das Verhalten beidseitig kooperativer wurde.
In diesem Zusammenhang gebührt dem Landkreis Leer ein besonderes Lob und
besondere Anerkennung, weil der Landkreis nicht nur konzeptionell aktiv
mitarbeitet, sondern auch das Projekt bis Ende 2018 finanziell
sicherstellt.
Geschichte der Leeraner Sinti:
Eine schriftlose Kultur verliert schon nach wenigen
Generationen ihre Erfahrungen und ihre Geschichte. In Zusammenarbeit mit
Frau Hensmann aus dem Stadtarchiv Leer haben wir uns auf die Spurensuche
der Leeraner Sinti begeben. Es bleibt jedoch weiter unklar, warum sich
Anfang der fünfziger Jahre die ersten Sinti Familien in Leer
niedergelassen haben. Die weiteren Entwicklungen und Veränderungen in der
Wohnsituation können wir bis heute lückenlos nachvollziehen.
Besuchte Einrichtungen:
MaroKehr – Sinti und Roma Kulturzentrum Oldenburg,
Arbeitskreis Schule Rhauderfehn, Kolping Möbellager Papenburg, Neue
Ambulante Maßnahmen, Schulmuseum Folmhusen, Ehemalige Jüdische Schule
Leer, Pestalozzi Schule (Förderschule), Ostfriesische Landschaft Aurich,
Jugendscouts Leer, Kreishandwerkerschaft, Freie christliche Gemeinde, Lee
Werk Wisa, Männerkreis Kirchengemeinde Kirchborgum.
Schulabsentismus:
Synodalverband Südliches Ostfriesland | HAFENSTRASSE 23 | 26789 LEER Datenschutz | Impressum
Anlaufstellen
EVANGELISCH - REFORMIERTE KIRCHE
Synodalverband Südliches Ostfriesland
-Die Jugendwerkstatt-
Hafenstrasse 23
26789 Leer
Ansprechpartner
Bereich EDV / IT
Frank Brinkmann
Telefon: 0491 / 9 27 79 -30
E-Mail: Brinkmann
Bereich Garten und Landschaftsbau
Werner de Buhr
Telefon: 04955 / 99 02 83
E-Mail: de Buhr
Integrationscoach
Susanne Aljets
Telefon: 0491 / 9 27 79 -31
Handy: 0176 / 70 35 23 91
E-Mail: Aljets
-Profil | Sinti und Roma Büro-
Reformierter Kirchgang 19
26789 Leer
Offene Sprechzeiten
Di: 14:00 - 16:00 Uhr
Fr: 10:00 - 12:00 Uhr
Ansprechpartner
Michael Wagner
Georg Mechler
Ingo Lindemann
Telefon: 0491 / 20 32 46 64
Mobil: 0176 / 70 35 23 92
-Das Waschhaus-
Löwenstrasse 8a
26789 Leer
Öffnungszeiten
Mo - Do: 08:00 - 12:00 Uhr
13:30 - 17:00 Uhr
Fr: 08:00 - 12:00 Uhr
Ansprechpartner
Anne Olliges
Telefon: 0491 / 98 7 99 244
Waschhaus Flyer
-Jugend Scouts-
Zollhaus 3. Etage
Bahnhofsring 4
26789 Leer
Öffnungszeiten
Büro
Mo - Fr: 10:00 - 13:00 Uhr
Jugendraum
Mo & Mi: 13:00 - 18:00 Uhr
Di & Do: 13:00 - 21:00 Uhr
Ansprechpartner
Britta Brunken
Ralf Meyerhoff
Telefon: 0491 / 45 44 125